Bei der gut besuchten Veranstaltung informierte Dr. Stefan Berrisch, Leiter Anlagengenehmigung und Umweltschutz der RWE Power AG, über den aktuellen Stand der Planungen für ein Wasserstoffkraftwerk in Möllen auf dem Gelände des ehemaligen Steinkohlenkraftwerkes. Das Projekt gilt als wichtiger Baustein für die Versorgungssicherheit energieintensiver Industrien wie Stahl, Zement und Glas. Wasserstoff ist ein Schlüssel für die Versorgungssicherheit energieintensiver Branchen und für die Zukunft des Industriestandorts Deutschland.
Der Standort Möllen ist für RWE strategisch bedeutsam, da er an zwei Wasserstoffleitungen liegt. Geplant ist zunächst ein Betrieb mit Erdgas, später vollständig mit Wasserstoff. Die Antragsunterlagen sollen bis Ostern 2026 eingereicht werden. Herausforderungen bestehen noch beim Abriss des alten Kohlekraftwerks und der Verwertung der anfallenden Materialien. Insbesondere Stahl findet angesichts der augenblicklichen Konjunkturflaute nur sehr schwer Abnehmer.
Für die Region bedeutet das neue Kraftwerk zwar weniger Arbeitsplätze als ein Kohlekraftwerk (Braunkohle-Kraftwerk etwa 300 Mitarbeiter, zukünftig etwa 100), dennoch sollen sich in Zukunft zusätzliche Chancen durch die Ansiedlung wasserstoffaffiner Unternehmen ergeben. MIT-Vorsitzender Frank Steenmanns betonte die Notwendigkeit politischer Unterstützung, um solche Projekte erfolgreich umzusetzen. Derzeit werden -bundesweit gefördert- etwa 10 Gigawatt als EU-genehmigungsfähig angenommen, ohne dass die EU-Kommission unerlaubte Beihilfen im Rahmen des EU-Wettbewerbsrechts monieren würde. Die Entscheidung hierzu steht noch aus. Diese Gaskraftwerks-Kapazität dient ausschließlich der Stromerzeugung bei Dunkel- und Windflauten.
Mit dieser Veranstaltung hat der MIT-Stadtverband Dinslaken-Voerde ein regionales und aktuelles Zukunftsthema aufgegriffen und den wichtigen Austausch zwischen Politik, Wirtschaft und Energieunternehmen verbunden mit einem geselligen Austausch bei einem traditionellen Grünkohlessen gefördert.
(v.l.: Maik Giesen, MIT-Bezirksvorsitzender Niederrhein, Dr. Stefan Berrisch, RWE Power AG, Frank Steenmanns, MIT-Vorsitzender Dinslaken-Voerde)



Empfehlen Sie uns!