MIT Meppen diskutiert mit Kreishandwerkerschaft

Datum des Artikels 04.12.2018
Basis aktuell

Die Kreishandwerkerschaft und der MIT-Kreisverband Meppen hatten gemeinsam zu einem politischen Abend und Meinungsaustausch eingeladen. Geschäftsführer Harald Hüsers (Kreishandwerkerschaft) und Günter Reisner (MIT-Kreisvorsitzender) begrüßten zahlreiche Innungs- und MIT-Mitglieder zu der Veranstaltung. Für den Abend hatte sich eine umfangreiche Tagesordnung ergeben. MIT-Hauptgeschäftsführer Andreas Sobotta aus Hannover führte in die Diskussion ein und zeigte gemeinsame Themen auf.
Schwerpunktthemen des Abends waren die Wiedereinführung der Meisterpflicht für bestimmte Handwerksberufe und die Problematik um den Fachkräftemangel in den mittelständischen Betrieben.

Andreas Sobotta führte aus, dass sich derzeit eine interfraktionelle Arbeitsgruppe in Berlin um die Wiedereinführung der Meisterpflicht im Handwerk für bestimmte Berufe kümmert. Nach seiner Einschätzung ist die Rückführung für derzeit ca. 10 Gewerke durchaus realistisch. Insbesondere die stark rückläufige Ausbildung in den betroffenen Gewerken und die mangelnde Qualität in der Ausführung sind die zentralen Argumente für die Wiedereinführung der durch die Handwerksnovelle im Jahr 2004 entstandenen zulassungsfreien Handwerksberufe. Seinerzeit wurden 53 Handwerksberufe aus der Meisterpflicht herausgenommen. Auch der verzerrte Wettbewerb durch Soloselbständige und die illegale Handwerksausübung sind negative Folgen der Novelle hieß es seitens der Handwerksvertreter.

Geschäftsführer Harald Hüsers führte aus, dass nach den aktuellen Zahlen der Ausbildungsplatzkommission des Landkreises derzeit im mittleren Emsland nur ca. 30 % der Schulabgänger überhaupt eine Duale Ausbildung anstrebt.  Er forderte mehr Freiraum an den Allgemeinbildenden Schulen für die Aktivitäten der Berufsorientierung. Insbesondere müsse mehr Aufklärungsarbeiten geleistet werden, welche Chancen und Möglichkeiten sich für junge Menschen nach einer grundlegenden Berufsausbildung ergeben. Für junge Frauen und Männer biete das Handwerk mit der Ausbildung zum Handwerksmeister, Geprüften Betriebswirt und Gebäudeenergieberater vor Ort sehr gute Weiterbildungsmöglichkeiten dessen Chancen auf dem regionalen Arbeitsmarkt zu wenig bekannt sind.
Weitere wichtige Themen des Abends waren die Problematik um die Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge, die Mautpflicht ab 3,5 Tonnen und die Abgasnorm 6.

Die MIT kämpfe nach wie vor um die Rücknahme der Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge. Unter den Berliner Koalitionären sei allerdings der Wunsch nach Rücknahme nicht sonderlich ausgeprägt. Dennoch lohne sich der Einsatz, zumal es sich auch hier um ein Stück Glaubwürdigkeit der Politik handele, so der MIT-Hauptgeschäftsführer.

Die Veränderung der Mautpflichten für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen als auch die Thematik der Abgasnorm Euro 6 beeinträchtigen gerade den Mittelstand. Die Themen Abgasnormen und mögliche Fahrverbote blieben auf der Agenda. Unabhängig davon komme es darauf an, Sonderregelungen für kleine und mittlere Unternehmen zu treffen, um gerade das Handwerk nicht über Gebühr zu belasten, so Sobotta.

Der Kreisvorsitzende Günter Reisner äußerte seinen Unmut über die Fahrverbote. Die Verursacher des Dieselskandals müssen auch die Konsequenzen tragen und keinesfalls der Verbtaucher.

Foto: MIT Meppen, Archiv (v.l.n.r.): Andreas Sobotta, Günter Tebbe (Haren), stellvertretender Obermeister Metall-Innung Meppen, Reinhard Plagge, Günter Reisner, Harald Hüsers, Georg Kall (Thuine), Kreishandwerksmeister Lingen, und Thomas Kassens.